Marco De Angelis – The River Eigenvertrieb / www.marcodeangelis.com (2013) (12 Stücke, 68:49 Minuten Spielzeit)
Marco De Angelis stammt
aus Rom und ist Musiker, Songwriter, Toningenieur und Produzent in einem.
Nach zahlreichen Arbeiten für TV, Theater und im Aufnahmestudio legt Marco
mit „The River“ nun ein eigenes Werk vor, das er zusammen mit Marcello
Catalano (Gesang) und Cristiano Micalizzi (Schlagzeug) sowie den
Backgroundsängerinnen Désirèe Petrocchi, Simona Rizzi, Susanna Stvali,
Fabiola Torresi und Sara Berni eingespielt hat. Er selbst spielt Gitarren,
Bass, Chapman Stick und Keyboards.
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Das Marco’s Wurzeln im Progressive Rock der späten 60’er und frühen 70’er Jahre zu finden sind, hört man der Produktion zwar an, allerdings klingen die Songs alles andere als verstaubt, ganz im Gegenteil.
Die CD, die den Untertitel „Both Sides Of
The Story“ trägt, beginnt mit dem kurzen, 22sekündigen Intro „Radio“, bei
dem man hört, wie an einem alten Radio die Sender durchsucht werden. Daraus
kristallisiert sich dann das erste „richtige“ Stück „Tell Me Why“, das
sofort durch seine herrliche Melodie und den treibenden Rhythmus gefangen
nimmt. Marco hat sich entschieden - nicht wie einige andere italienische
Progbands, die in ihrer Landessprache singen - seine Texte von Marcello in
englischer Sprache interpretieren zu lassen, was der Produktion sichtlich
gut tut.
Dieser erste tolle Song wird atmosphärisch
und nahtlos in den nächsten, „Black Stare“, übergeleitet. Durch einige
nahtlose Übergänge entsteht so ein kompaktes und komplexes Werk. „Black
Stare“ beginnt mit einer sanften Pianomelodie und einem poppigen, proggigen
Rhythmusmuster. Das erinnert ein wenig an Peter Gabriel. Und das soll nicht
das letzte Mal sein, dass einem der Brite in den Sinn kommt. Sehr schön ist
hier die Instrumentierung arrangiert (wunderbar wird hier der Chapman Stick
eingesetzt) und auch Marcellos Gesang hat eine beruhigende, sanfte, unter
die Haut gehende Art.
Melodicrock und Prog der Marke Peter
Gabriel finden sich dann auch im nächsten Song „One Love“. Leichtes
Floyd-Feeling kommt dann (auch durch die Akustikgitarre) ansatzweise
zunächst im nächsten Song „Snowbound“ auf. Der Song ist aber mit herrlichen
Streichersounds verziert und hat einen sehr orchestralen, sinfonischen
Anstrich, der dem Stück eine weitere Note verleiht. Dazu kommen dann
AOR-Anleihen und ein eingängiger Refrain, der sich sofort im Ohr festsetzt.
Marco schafft es die dichte Atmosphäre, die er von Beginn an erzeugt, über
die gesamte Länge des Albums zu halten. Und das Marco oft Platten der
Spätphase von Pink Floyd oder auch Roger Waters gehört hat, klingt an der
ein oder anderen Stelle durch.
Die CD erscheint im Jewelcase mit einem
sehr schön gemachten 20seitigen Booklet. Für eine Eigenproduktion ist das
sehr gut gemacht. Auch der Sound kann sich mehr als hören lassen, denn die
Musik erstrahlt glasklar, transparent und dynamisch aus den Boxen. Marco
zeigt, dass er sein Handwerk (Tontechnik und Produktion) bestens versteht.
Mit „The River“ ist Marco De Angelis ein
wunderbares Werk gelungen, dass Neo-Prog mit Melodicrock verbindet und das
für mich eine der Entdeckungen des Jahres darstellt. Vor allem die
eingängigen Melodien und der gut produzierte (glatte) Klang setzen sich
schnell im Ohr fest. Antesten kann man die Stücke auch auf der Homepage
www.theriver.it.
Eine CD, die ich sehr empfehlen kann.
Stephan Schelle,
September 2013
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Tuesday, 22 October 2013
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